Das „Audit Familiengerechte Kommune“ dient als Instrument zur qualitativen Messung von Familiengerechtigkeit in nordrheinwestfälischen Kommunen. Ein Hauptziel ist es, Kommunen in Nordrhein-Westfalen in ihren familienpolitischen Aktivitäten zu unterstützen, ein nachhaltiges Engagement für Familien zu fördern sowie das Lernen vor Ort und die Entwicklungen familienpolitischer Aktivitäten vor Ort zu ermöglichen.
Ein grundsätzliches Problem eines solchen Audits ist die Definition von Analysekriterien zur Zertifikatsvergabe, die den unterschiedlichen Ausgangslagen der Familien, der Kommunen und der Familienpolitik vor Ort gerecht werden können. Insbesondere die unterschiedlichen Lebensbedingungen der Familien und daraus erwachsende differenzierte familienpolitische Bedarfe machen die Bewertung familienpolitischer Aktivitäten in den Kommunen schwierig. Benchmarkings und Rankings von Gemeinden wirken hier oft kontraproduktiv. Ein möglicher Weg um Ungleiches vergleichbar zu machen, ist die Bildung kommunaler Cluster bzw. Gemeindegruppen (d.h. die Zusammenfassung von Kommunen mit ähnlicher wirtschaftlicher bzw. sozialer Ausgangslage zu Typen), die im Vorfeld der Bewertung durchgeführt wird und die in die Auditierungsaktivitäten einbezogen werden kann.
In dieser Studie wird eine solche Typisierung auf Basis der Daten des Wegweisers Kommune der Bertelsmann Stiftung für die Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen mit mehr als 5.000 Einwohnern vorgestellt.
Klaus Peter Strohmeier, Annett Schultz, Philipp Lersch
Familiengerechte Kommunen – Gemeindetypisierung familienrelevanter Rahmenbedingungen in nordrheinwestfälischen Kommunen.
Audit familiengerechte Kommunen in Nordrhein-Westfalen Bochum 2011/ZEFIR-Materialien Bd.2
ISBN 978-3-9812739-2-2